Intervallfasten – was ist das? Kann ich es machen? Was sind die Vor- und Nachteile?

Geht man in der Geschichte der Menschheit zurück, war es nicht normal, 3x täglich eine volle Mahlzeit zu sich zu nehmen und auch zwischendurch noch zu snacken. Längere Phasen ohne Nahrungsaufnahme waren an der Tagesordnung. Heute sieht man in dieser ursprünglichen Ernährungsform viele Vorteile.


Was genau ist Intervallfasten?

Beim Intervallfasten gibt es verschiedene Formen. Angefangen von 16 Stunden ohne Nahrung und 8 Stunden Nahrungszufuhr, gibt es auch die Methoden, 5 Tage zu essen und zwei Tage (nicht aufeinanderfolgend) zu fasten. Das sind die zwei gängigsten Arten. Welche davon gewählt wird, hängt immer von dir selbst ab. Ich persönlich bevorzuge und betreibe die erste Methode, da ich kein Problem damit habe, eine längere Zeit über den Tag nichts zu essen. Einen ganzen Tag zu fasten ist für meinen Lebensstil, in dem ich immer wieder Energie benötige, nicht die optimale Lösung. Jedoch ist das von Mensch zu Mensch verschieden. Manche berichten davon, wesentlich leistungsfähiger zu sein, wenn sie einen ganzen Tag nichts essen. Somit muss das jeder für sich selbst ausprobieren und die für sich beste Methode wählen.

Wielange kann ich Intervallfasten betreiben?

Intervallfasten kann man nicht mit herkömmlichen Fastenkuren vergleichen. Bei Fastenkuren ist es oft so, dass man zu wenig Nährstoffe zu sich nimmt. Über einen längeren Zeitraum nimmt man bei diesen, ich nenne sie Kuren, nur bestimmte Nahrungsmittel (wenn überhaupt) und genügend Flüssigkeit zu sich. Die meisten dieser Kuren werden auch in eigens dafür ausgerichteten Kliniken, Klostern etc. durchgeführt. Beim Intervallfasten nimmt man jedoch in der Zeit, in der man isst, ausreichend Nährstoffe zu sich. Hier ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, ein Übermaß ist jedoch nicht vorgesehen. Es gibt beim Intervallfasten keine richtigen Tabus an Nahrungsmitteln, sinnvoll ist es jedoch nur, wenn ich mich auch in dieser Zeit gesund und ausgewogen ernähre. Am Ende des Tages kommt es auch hier auf die Kalorien- und Nährstoffzufuhr an. Intervallfasten kann somit durchgehend praktiziert werden, da kein Mangel entsteht und der Körper leistungsfähig bleibt. Es lässt sich auch sehr gut in den Alltag integrieren. Egal ob man sich (beispielsweise bei der 16/8-Methode) dafür entscheidet, nur von 12:00 bis 20:00 zu essen oder von 7:00 bis 15:00, der Effekt bleibt der gleiche.


Vorteile von Intervallfasten:

Der Vorteil, der in Studien des Intervallfastens untersucht wird ist jener der „Autophagie“. Für die Forschung an der Autophagie bekam der japanische Forscher Yoshinori Ohsumi den Medizin-Nobelpreis. Autophagie bezeichnet einen Prozess in körpereigenen Zellen, bei dem sich Bestandteile von Zellen abbauen und verwerten. Dabei handelt es sich um Bestandteile, die nicht benötigt werden oder krankhaft sind. Dies führt zur Zellreinigung, da dabei der „Müll“ der Zelle abtransportiert wird. Zusätzlich kommt es zu einer Verbesserung des Zucker- und Fettstoffwechsels und des Herz-Kreislauf-Systems.  

Der Vorgang wird besonders dann in Gang gesetzt, wenn die Nährstoffzufuhr gestoppt wird und das für mindestens 14-16 Stunden.

Der Prozess der Autophagie schützt laut Studien somit nicht nur vor Krankheiten wie z.B. Krebs, Demenz oder bakteriellen Infektionen, es ist auch zum Abnehmen geeignet. Und das ganz ohne Jojo-Effekt, da dem Körper nichts an wichtigen Nährstoffen entzogen wird. Auch wenn es Intervall“fasten“ heißt, handelt es sich weder um normales Fasten, noch um eine Diät. Man sollte es als Ernährungsform ansehen, welche geeignet ist, ein Leben lang integriert zu werden.


Mögliche Nachteile von Intervallfasten:

Abgeschlagenheit und Müdigkeit können anfangs bei Personen eintreten, die von 0 auf 100 starten. Der Körper muss sich erst an die Umstellung gewöhnen. Entweder man schraubt dann einen Gang zurück und tastet sich langsam heran oder man versucht, die erste Zeit einfach zu überstehen. Der Körper wird sich anpassen.


Ein weiterer „Nachteil“ ist, dass man seinen Tag besser planen muss. Für viele ist das kein Problem, bei anderen stellt es eine gewisse Herausforderung dar. Trainiert man zusätzlich, muss auch das sinnvoll eingeplant werden. Meetings, gemeinsames Frühstück mit der Familie oder ein Abendessen mit Freunden sollten berücksichtigt werden. Nichts davon ist aber unmöglich! 🙂


Für wen ist Intervallfasten nicht geeignet?

  • Kinder und Jugendliche im Wachstum
  • Menschen mit Vorerkrankung wie Mangelerscheinungen, niedrigem Blutdruck oder Diabetes
  • Bei Medikamenteneinnahme mit dem Arzt absprechen
  • Bei Schwangerschaft und Stillzeit

 

Versucht es einfach aus, es wird euch gut tun 🙂

Ich freu mich über eure Fragen, Anregungen und Erfahrungen!

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